Hallo zusammen,
wenn das Mobilgerät den GNSS-Positionsempfänger aus Energiespargründen erst beim Start der App einschaltet, und eine Weile vorher keine Positionsdaten erfasst worden waren, kann der erste
brauchbare Positions-Fix etwas auf sich warten lassen. Bei mobilem Datenempfang kann das Mobilgerät Bahndaten der Satelliten aus dem Internet laden, was die erforderliche Zeit deutlich verkürzt ('Assisted GPS' = AGPS). Der erste gefundene Fix ist oft noch weniger genau und die Positionsgenauigkeit steigt in den ersten Minuten bei stationärem Empfänger, während dieser immer mehr Satellitendaten sammelt.
Falls die Systemsoftware des Empfängers nun lieber besonders schnell einen Fix liefern möchte als erst auf eine Mindestgenauigkeit zu warten, können leicht falsche Koordinaten übernommen werden.
Der vom Empfänger gelieferte HDOP-Wert (siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Dilution_of_Precision) erlaubt eine Abschätzung ob der Koordinate vertraut werden kann. Oft wird ein Wert unter 6 für 'OK' eingeschätzt, manchmal bis 8.
Daher könnte man vielleicht in der App zusätzlich eine vom HDOP-Wert abhängige 'Ampelanzeige' einbauen, so dass der Nutzer prominent gewarnt wird, falls die ermittelte Position noch nicht als 'OK' eingeschätzt wird. (Z.B. die Ornitho-App verwendet dafür ein Smiley.)
Auch könnte die am Ende der Eingabe aktuelle Koordinate gespeichert werden anstatt die beim Aufrufen des Dialogs aktuelle, so dass die während der Eingabe verstreichende Zeit noch dem Empfänger beim Präzisieren des Fix hilft. Für höhere Ansprüche könnte eine Mittelwertbildung der Position angeboten werden (z.B. wenn der Empfänger eine Weile neben eine seltene Orchidee gelegt wird).
Auf jeden Fall sollte es helfen, wenn der Positionsempfänger bereits längere Zeit in Betrieb war, wenn man die Erfassungsapp startet. Ich lasse normalerweise während der gesamten Tour eine Trackaufzeichnung laufen, dann bleibt der Empfänger aktiv und ich kann zusätzlich nachträglich leicht die Ankunftszeit und Aufenthaltsdauer im Gebiet nachsehen. Vorsicht: Solche Trackdaten können ggf. Datenschutzrechte des Arbeitnehmers verletzen! Vielleicht reicht ein Tool, das permanent den GPS-Status anzeigt, aber nichts aufzeichnet, für das Aktivlassen des Empfängers bereits aus.
In den Telefoneinstelungen muss meist eine Ausnahme für die App eingetragen werden, damit bei gesperrtem Bildschirm nicht aus Energiespargründen die App und damit der GNSS-Empfänger deaktiviert werden.
Ich nutze für die Trackaufzeichnung und Offline-Karten die App 'Oruxmaps', dort kann man auch selbst erstellte Overlays über die Karte einblenden, wie Gebietsgrenzen oder Meßtischblatt-Quadrantengrenzen. Die freie App 'GPSTest' gibt viele Informationen über den aktuellen Empfangsstatus aus.
Liebe Grüße,
Torsten